Kassel und Nordhessen bleiben ein Hotspot rechten Terrors. Ob der NSU, der Halit Yozgat ermordete, Walter Lübcke, der von Stephan Ernst ermordet wurde, Ahmed I. der Opfer eines lebensefährlichen Messerangriffs wurde oder der Minicar-Fahrer Efe, der ebenfalls mit einem Messer in den Hals angegriffen wurde. Die Liste ist lang und zeugt von der Bedeutung rechte Strukturen und damit auch Rechtsterrorismus genaustens in den Blick nehmen zu müssen. Die Nägel bei der hier verwendeten Tat lassen Erinnerungen an den NSU und deren Nagelbombenangriffe hochkommen. Umso wichtiger und richtig, von den zwei erfolgten militanten Aktionen gegen die AfD und den III. Weg in Nordhessen zu lesen. Für gelebte Militanz, für mutigen und konsequenten Antifaschismus!

Artikel zuerst erschienen bei der Hessenschau

Nach dem Brand einer Tasche in Kassel mit „kleineren Explosionen“ gehen die Ermittler von einer vorsätzlichen Tat aus. Die Tasche sei am Montagnachmittag gegen 17.20 Uhr in einem Hauseingang in der Wilhelmshöher Allee im Kasseler Stadtteil Vorderer Westen abgestellt worden, teilten Polizeipräsidium Nordhessen und Staatsanwaltschaft Kassel am Dienstag gemeinsam mit.

Nach bisherigen Erkenntnissen befanden sich in der Tasche brennbare Substanzen sowie mehrere Nägel. Diese seien offenbar mit Absicht angezündet worden.

Passantin bei Löschversuch leicht verletzt

Anwohner und Passanten hätten versucht, das Feuer zu löschen. Dabei soll es zu „kleineren Explosionen“ gekommen sein, dabei sei eine 30 Jahre alte Passantin leicht im Gesicht verletzt worden. Weitere Personen wurden nach derzeitigem Kenntnisstand nicht verletzt, am Gebäude sei kein größerer Schaden entstanden.

Wegen der Spurensicherung wurde der Tatort bis etwa 21.30 Uhr abgesperrt. Bis spät in die Nacht vernahmen die Ermittler Zeugen.

Vor Computerschule für Migrantinnen

Die Hintergründe sind laut Polizei aktuell noch unklar. Hinweise auf ein Motiv lägen nicht vor. Man ermittle in alle Richtungen.

Allerdings befinde sich in dem Gebäude eine Computerschule, in der unter anderem Kurse für Frauen mit Migrationshintergrund gegeben werden. Daher könne eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden.

Aus diesem Grund habe der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Nordhessen die Ermittlungen übernommen. Für die Ermittlungen werde eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet.