Bericht gefunden auf indymedia

Am 12.07 wurde die besetzte Druckerei in Frankfurt-Bockenheim von den Bullen geräumt.

Etwa um 6:45 Uhr kamen die Bullen samt Räumungsgerät, SEK, BFE und Ziften angeschlichen und flexxten das Tor zum Gelände auf. Daraufhin stürmten vermummte Beamte das Gelände sowie das Gebäude. Menschen die sich im Gebäude befanden wurden die Türen eingetreten und teilweise mit gezogener Waffe befohlen sich flach auf den Bauch zu legen. Anschließend wurden die Besetzer*innen mit Gewalt aus dem Gebäude getragen. Dort hielten die bereits informierten Soli-Strukturen eine Kundgebung mit Essen, Demosprüchen, Transpis und weiterem support ab.

Die aus dem Haus getragenen wurden willkürlich entweder freigelassen oder in die angrenzende Stadt oder das Frankfurter Polizeipräsidium gebracht um dort ED behandelt zu werden (Fingerabdrücke, Photos, keine DNA Entnahme). Anschließen wurden alle betroffenen wieder freigelassen.

Am selben Abend, um 19 Uhr, sind wir dann, gemeinsam mit vielen Anwohner*innen, Initiativen und sonstigen Sympatisant*innen auf die Straße gegangen. Im Verlauf der Demo kam es zu mehreren Ausbrüchen aus der Route, Pyrowürfen auf Bullen sowie Farbwürfen auf die verhasste Goethe-Uni, die die Räumung veranlasst hatte. Die Bullen waren von Anfang an nervös, wollten die Demo nicht laufen lassen, haben extrem viel gefilmt und immer wieder auf den vorderen organisierten Teil der Demo eingeschlagen sowie Pfefferspray verwendet. Dennoch konnte die Demo ihr Ziel erreichen und wurde erst beim spontanen Endpunkt aufgelöst. Hier wurden dann mehrere Menschen willkürlich im Nachgang festgehalten, eine Person musste kurzzeitig in die GeSa.

Für uns ist klar, Die Druckerei hat schon jetzt unheimlich viel in der Stadt verändert. Wir sind zusammengekommen und haben eine Gemeinschaft aufgebaut die weder durch Räumung noch durch Bullengewalt zerstört werden kann. Nicht nur innerhalb der Bewegungen sind Verbindungen entstanden. Unsere Anliegen finden auch Gehör bei bürgerlichen Akteuren und Anwohner*innen. Für uns ist es ein gutes Zeichen, dass die Demo, trotz Bullengewalt und Militanz ihr Ziel erreicht hat und viele Menschen bis zum Ende mit gelaufen sind. Wir denken, hier ist ein Ansatzpunkt geschaffen, um aus der gesellschaftlichen Isolation der radikal Linken Bewegung auszubrechen.

Auch Die Druckerei ist noch nicht verloren. Unsere Besetzung und unsere Arbeit ist der einzige Weg das Gebäude zu erhalten und diesem einen sinnvollen Nutzen zu geben (dazu mehr in unserer ersten Veröffentlichung ). Dass wissen all jene die seit Jahren für den Erhalt des Gebäudes kämpfen aber auch diejenigen die es niederreissen wollen. Dementsprechend Angst haben Polizei, Politiker*innen, Uni sowie MPI.

Wir sagen: Zu Recht! Wir fangen gerade erst an. Wir sind wütend und wissen genau wer für diese Wut verantwortlich ist. Wir nehmen uns die Räume die wir brauchen und lassen nicht zu, dass die Stadt Frankfurt noch lebensfeindlicher wird.

Jede Räumung hat ihren Preis.