Am 23. Februar 1992 wurde die Jüdin Blanka Zmigrod durch einen Rechtsterroristen im Frankfurter Kettenweg ermordet. Hier findet ihr einen Artikel zu den Hintergründen.

Blanka Zmigrod wurde 68 Jahre alt und überlebte während des Nationalsozialismus vier Konzentrationslager, darunter auch Auschwitz. Nach dessen Ende emigrierte sie nach Israel, kehrte jedoch nach einigen Jahren wieder nach Deutschland zurück und lebte zum Zeitpunkt ihrer Ermordung im Frankfurter Westend.

Initiative Blanka Zmigrod

der Mord

In der Nacht vom 22. auf den 23. Februar 1992 wurde Blanka Zmigrod auf ihrem Heimweg im Kettenhofweg im Frankfurter Westend mit einem Kopfschuss ermordet. Ein Zeuge sah, wie der Toten von einem Radfahrer die Handtasche entwendet wurde, bevor dieser flüchtete. Unmittelbar danach setzte sich Ausonius mit einem gefälschten deutschen Reisepass auf den Namen Manfred Tilo Ulbrich, den er sich am 17. Februar in Dresden besorgt hatte, nach Südafrika ab.

Gedenken

Nachdem vor vielen Jahren Antifaschist*innen mit der Umbenennung des Kettenhofweges in Blanka-Zmigrod-Straße auf den lange vergessenen rechtsterroristischen Mord in der Bunderepublik aufmerksam machten, wurde der Fall durch den neuaufgerollten Prozess gegen Ausonius mehr in das Gedächtnis der Stadtgesellschaft gerückt.

Einige Jahre später setzte sich Ruben Gerczikow mit einer Petition für einen offiziellen Gedenkort für Blanka ein. Sein Bestreben war erfolgreich, im Jahr 2022 wurde die Tafel am Kettenhofweg enthüllt. Am diesjährigen Jahrestag ihres Mordes gab es leider kein (offizelles) Gedenken. Einige Personen gedachten Blanka Zmigrod, es wurden Blumen niedergelegt und Kerzen entzündet. Nachdem der Mord und die rechtsterroristischen Motive in den vergangenen Jahren mehr in den Fokus gerückt wurden ist es umso bedauerlicher, dass es dieses Jahr keine Veranstaltung gab die an die Shoa-Überlebende erinnerte! Gedenken heißt erinnern sollte keine Floskel sein.