Gefunden auf Indymedia
Die Anzahl an Genoss:innen, die aufgrund von steigender Repression inhaftiert sind oder untertauchen (müssen) nimmt in den letzten Jahren zu. Einer von ihnen ist auch der Antifaschist und Kommunist Yan.
Yan wurde u.a. im Zuge der Krawallnacht in Stuttgart als einer von mehreren Genoss:innen angeklagt und zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Er hat sich entschieden, diese Haftstrafe nicht anzutreten und unterzutauchen. Eine ausführlichere Begründung für seinen Schritt hat er selbst veröffentlicht: hier
Gerade in Zeiten zunehmender Repression haben solche Entscheidungen für die antifaschistische und kommunistische Bewegung eine wichtige Bedeutung.
Sie sind ein konsequenter Ausdruck des antagonistischen Verhältnisses zu Staat und Justiz und bieten Perspektiven jenseits staatlicher Repression.
Für uns hat Yan, wie die Genoss:innen aus dem „Budapest- und Antifa-Ost-Verfahren“, mit diesem Schritt aufgezeigt, dass wir uns als Revolutionär:innen nicht der Staatsgewalt ausliefern müssen, sondern dass es auch heute Alternativen zur Haft gibt und andere Handlungsspielräume aufrechterhalten werden können.
Das dies möglich ist, wurde vielen in Deutschland auch durch die Festnahme von Daniela Klette im letzten Jahr wieder stärker bewusst. Über Jahrzehnte hinweg haben es Genoss:innen geschafft bzw. schaffen es noch immer sich der Verfolgung durch die BRD zu entziehen und aus dem Untergrund hinaus Debatten anzustoßen und somit Teil des politischen Geschehens sein können.
Auch wenn das Entziehen der Staatsgewalt und das Leben im Untergrund nicht für jede Genoss:in, die von Haftstrafen betroffen ist, möglich ist – sei es aus persönlichen und politischen Abwägungen oder aufgrund des Verfolgungswillen des Staates –, so ermöglichen uns diese Beispiele überhaupt eine weitere Herangehensweise und Diskussionen an schwere Repression. Sowohl im Umgang mit konkreten Urteilen als auch im Umgang mit der abschreckenden Wirkung, die Repression gegen Einzelne auf uns alle haben soll.
Auch wenn Genoss:innen wie Yan aktuell nicht mehr Teil unserer alltäglichen politischen Arbeit sind, prägen sie uns deshalb als politische Kollektive und Revolutionär:innen weiterhin.
Unsere Aufgabe ist es, die Solidarität mit Genoss:innen im Untergrund nicht abreißen zu lassen, ihre Entscheidung greif- und diskutierbar zu machen und die Solidarität auf die Straße zu tragen.
An dieser Stelle grüßen wir auch alle Genoss:innen die aktuell in Haft sitzen und tagtäglich den Widrigkeiten des Knastes trotzen und widerständig bleiben. Ganz besonders Grüßen wir die Antifaschist:in Maja, die am 5. Juni einen Hungerstreik begonnen hat, um auf die menschenunwürdigen Bedingungen im ungarischen Knast aufmerksam zu machen und eine Überstellung nach Deutschland, sowie ein Auslieferungsstopp zu fordern.
An dich, Yan: Wir senden dir viele solidarische Grüße, viel Kraft und revolutionären Mut. Wir vermissen dich und denken an dich!
Freiheit und Glück allen Untergetauchten. Liebe und Kraft in Haft!