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Ein 26-jähriger Student ist am vergangenen Wochenende im Frankfurter Bahnhofsviertel mit der Polizei aneinander geraten. Nach eigenen Angaben wurde der junge Mann ohne Grund von einem Polizisten mit einem Fausthieb krankenhausreif geschlagen. Er hat deswegen Anzeige wegen Körperverletzung im Amt erstattet.
Bruder vom Terroristen ermordet
Der Vorgang wühlt seine Familie besonders auf. Denn der 26-jährige Karim Kurtovic ist der jüngere Bruder von Hamza Kurtovic, der in der Terrornacht von Hanau vor mehr als fünf Jahren von einem Rechtsextremisten ermordet wurde.
Seinerzeit war die Polizei äußerst unsensibel mit den Familien der Getöteten umgesprungen. Im Nachhinein wurde zudem bekannt, dass es gravierende Versäumnisse beim Polizeieinsatz in der Nacht gegeben hatte. Zudem fand die „Initiative 19. Februar“ in Hanau heraus, dass sich unter den eingesetzten Beamten Mitglieder einer rechten Chatgruppe befanden. Der Vater von Hamza Kurtovic, Armin Kurtovic, prangert seither unermüdlich Missstände bei der hessischen Polizei an.
In der Notaufnahme
Karim Kurtovic berichtete, dass er in der Nacht zum vergangenen Samstag mit einem Freund in der Nähe des Hauptbahnhofs unterwegs war, wo sie in der Taunusstraße eine Streitigkeit beobachtet hätten. Sein Freund sei ungerechterweise von der Polizei angegriffen worden, gibt er an. Er habe sich dazwischen gestellt, um den Freund zu verteidigen, und daraufhin den Faustschlag des Polizisten ins Gesicht erhalten. Das Krankenhaus, wo er in die Notaufnahme gekommen war, attestierte eine Kieferprellung und ein Schleudertrauma.
Die Frankfurter Polizei bestätigte, dass die Anzeige vorliege und der Staatsanwaltschaft vorgelegt worden sei, konnte aber inhaltlich noch keine Angaben machen. Der beteiligte Beamte sei erst noch zu ermitteln. Man habe Videoaufnahmen gesichert, die ausgewertet würden, sagte ein Polizeisprecher. Außerdem stehe die Zeugenvernehmung des Anzeigeerstatters Kurtovic noch aus.