Am Samstag den 03.12. haben wir die Günderrodestraße im Gallus besetzt. Über das Wochenende gelang es den Cops nicht abschließend, die Eigentümer*innen zu ermitteln und einen Räumungstitel zu erwirken. Mittlerweile können wir stolz sagen: Das Haus ist besetzt und mit Ausstellung, Filmabenden, Diskussionen und Menschen belebt worden! Wir wollen hier bleiben und kämpfen weiter! Das Programm findet ihr im Telegram Kanal t.me/nocheinhausprojekt069 oder auf Instagram unter @nocheinhausprojekt – Die Besetzer*innen freuen sich über Besuch, Mitgestaltung beim Programm oder dem offenen Plenum. Ansonsten werden regelmäßig Gebrauchsgegenstände benötigt, geht vorbei und fragt was benötigt wird.

In Frankfurt gab es seit vielen Jahren keine langanhaltende Besetzung mehr. Es bleibt abzuwarten, wie die Verhandlungen über den Verbleib der Besetzung weiterhin laufen. Derzeit steht eine Nutzung von drei Monaten im Raum. Haltet Euch bereiet, falls es zu einer spontanen Räumung kommen könnte. Hier findet ihr einen Bericht aus dem Haus.

Günderrodestraße 5

Ende November wurden die letzten Menschen aus dem Haus aus ihren Unterkünften vertrieben. Das Haus soll im Frühjahr 2023 abgerissen und durch ein Neubauprojekt ersetzt werden. Die sogenannten „Hellerhöfe“ schaffen Wohnraum für die, die ihn sich leisten können. Die Quote von 15% reinen Sozialwohnungen geht an der Realität in der Stadt Frankfurt vorbei, in der sich schon jetzt nur Besserverdienende eine Wohnung in Innenstadtnähe  leisten können und weitere Menschen täglich aus ihren Vierteln, ihren sozialen Zusammenhängen und ihren Wohnungen gerissen werden.

Forderungen

Wir fordern:

– Grundbedürfnisse dürfen kein Spekulationsobjekt sein, besonders in Zeiten von Krise und Inflation.
– Wir sagen: Häuser denen, die drin wohnen – gegen Luxus- und Mittelstandsverdrängung im Gallus, gegen jede Zwangsräumung!

– Mindestens 60% Sozialwohnungen im Förderweg 1 für das Projekt „Hellerhöfe“

– Die Zusicherung von Wohnraum im Neubauprojekt für alle hier verdrängten Personen und eine bis dahin lebenswerte Übergangslösung. Ermöglichung kostenfreier Zwischennutzung durch wohnungslose Personen für die Zeit des Leerstands bis zum Abriss.

Appell an die Stadt Frankfurt

Alle leerstehenden und bezugsfertigen Gebäude in Frankfurt als kostenfreien Wohnraum, besonders für bedürftige Menschen und ihre Familien zur Verfügung zu stellen. Kein Abstellen von Strom und Gas aufgrund von Zahlungsunfähigkeit sowie ein allgemeiner Zwangsräumungsstop. Abstimmung über den Frankfurter Mietentscheid. Verpflichtung zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle.

Wohnung darf kein Luxus sein!
Die Häuser denen die drin wohnen!
Zwangsräumungen verhindern, Gentrifizierung stoppen!

Das Kollektiv “ Freiräume statt Glaspaläste“