Heute tanzten wir munter und leise, in Richtung gemeinschaftlich organisierte Utopia, denn dort gibt es ganz sicher kein Vonovia, Mieten und Dividenden sind vergessen und stattdessen, alles für Alle, denn Wohnraum ist keine kapitalistische Falle – komm auch du mit uns auf diese Reise.

Autonome feministische Zelle (Indyemdia)

In den frühen Morgenstunden des 25. April 2022 haben wir, eine Feministische Autonome Zelle, mehrere Autos des Immobilienkonzerns Vonovia im Frankfurter Süden beschädigt: Drei Fahrzeuge (PKWs und Transporter) um den Heimatring haben wir tiefergelegt und einen Transporter am Melanchtonplatz angezündet. Jeweils haben wir eine Gefährdung von Menschen ausgeschlossen und das Risiko, nahestehende Fahrzeuge zu beschädigen, minimiert. Damit schließen wir uns den bisherigen Aktionen anderer Feministischer Autonomer Zellen an, die bereits an anderen Orten Vonovia-Eigentum attackiert haben. Wieso wir es gerade auf Vonovia abgesehen haben, lässt sich in den Texten i und ii nachlesen. Unsere Aktion reiht sich in die fast unüberschaubare Vielzahl an Aktionen gegen den Konzern ein, von Mieter*innenorganisationen bis Brandanschlägen.

Frankfurt soll Stadt der Banken, des Konsums und der Luxuswohnungen sein. Nicht mit uns! Wir wollen keine EZB, keine Luxus-Apartments und keine einzige weitere Shoppingmeile. Wir können und wollen keine überteuerten Mieten zahlen. Wir wollen nicht weiter weichen, wenn Mieten erhöht werden, Mieter*innen und Einzelhandel verdrängt und Stück für Stück ganze Stadtteile gentrifiziert werden. Es kann nicht sein, dass Menschen in Zeiten einer Pandemie auf der Straße leben müssen, oder sogar noch zwangsgeräumt werden. Wir sehen nicht weiter tatenlos zu, während uns unsere Wohnorte genommen und unsere Freiräume bekämpft werden. Die politische Meinungsmache von CDU und FDP geht dabei Hand in Hand mit den rechtsextremen Brandstiftungen gegen linke Wohnprojekte in 2018 und 2019. Wir haben die Schläge gegen unsere Orte nicht vergessen, ob hier in Frankfurt oder anderswo – gegen die Rummelsberger Bucht, Liebig, Köpi oder den Danni. Lasst uns daraus lernen und alles daran setzen, die verbliebenen Freiräume in den Städten, wie den Fechenheimer Wald,gegen geplante Bauprojekte zu verteidigen! iii

Die eigene Miete durch ständige Preiserhöhungen (fast) nicht bezahlen zu können, statt Reparaturservice mit Schäden monatelang sitzen gelassen zu werden und diese dann selber bezahlen zu müssen, auch mit Kündigungsversuchen dank Schweigen als Reaktion keine Erfolge zu haben, und und und – mit Vonovia geht Zuhause nur als unerträgliche Lebenssituation! Wohnraum ist keine Ware!

Wir fordern lebenswerten Wohnraum für alle statt Luxuswohnungen und Büros! Gegen die Stadt der Reichen – Stadt für alle!

Wir gedenken mit dieser Aktion Christy Schwundeck, die 2011 von einer Frankfurter Polizistin aus rassistischen Gründen ermordet wurde, als sie sich in Not ans Jobcenter wandte. Ihr Mord jährt sich am 19. Mai zum elften Mal. Sie bleibt unvergessen.

Gruß und Kuss, eine Feministische Autonome Zelle

(Beitrag gefunden auf Indymedia)