von der Tagesschau

In Darmstadt haben sich rund 800 Gegendemonstranten einer rechten Versammlung zur Erinnerung an die „Brandnacht“ im Zweiten Weltkrieg entgegengestellt. Der geplante Fackelmarsch blieb aus – am Ende standen 15 Teilnehmer mit Leuchstäben auf dem Luisenplatz.

Rund 800 Menschen haben am Donnerstagabend in Darmstadt gegen eine Versammlung der rechten Szene demonstriert. Nach Polizeiangaben stellten sie sich rund 15 Teilnehmern entgegen, die anlässlich des Jahrestags der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg einen Fackelzug abhalten wollten.

Die Versammlung war zunächst von der Stadt verboten worden, wurde nach einer Gerichtsentscheidung aber doch zugelassen. Geplant war ein Fackelumzug durch die Innenstadt. Wegen der großen Zahl an Gegendemonstranten blieben die 15 Teilnehmer aber auf dem Luisenplatz – statt Fackeln trugen sie elektrische Leuchtkörper.

„Bündnis gegen Rechts“ rief zum Protest auf

Schon gegen 21 Uhr hatten sich demnach Gegendemonstranten am Kapellplatz versammelt. Sie hielten Kerzen und Transparente hoch. Zu dem Protest hatte das „Bündnis gegen Rechts Darmstadt“ aufgerufen. Den Beamten zufolge blieb es abgesehen von einem kurzen Gerangel weitgehend friedlich. 

Hohe Polizeipräsenz bei der Veranstaltung am Donnerstagabend.

Hohe Polizeipräsenz bei der Veranstaltung am Donnerstagabend.

In der Nacht vom 11. auf den 12. September 1944 wurde die Darmstädter Innenstadt durch britische Bomber fast vollständig zerstört. Mehr als 11.000 Menschen kamen ums Leben. Die Stadt erinnert jedes Jahr mit Gedenkveranstaltungen an die sogenannte „Brandnacht“. Auch auf dem Dach des Staatstheaters war am Donnerstag mit einem Schriftzug der Opfer des Zweiten Weltkriegs gedacht worden.