Erika Steinbach

Die Vorsitzende des "Bundes der Vertriebenen" ist die Frankfurter CDU-Bundestagsabgeordnete und Bimbesempfängerin (15.000 DM aus den angeblichen "jüdischen Vermächtnissen" der Hessen-CDU erhielt sie auf ihr Privatkonto) Erika Steinbach. Der ehemalige hessische Innenminister Horst Winterstein bezeichnete sie als rechtsextrem, was sie durch ihre Äußerungen immer wieder belegt. Das absingen der ersten Strophe des Deutschlandliedes hält Frau Steinbach auch in der Öffentlichkeit für angebracht, den Text habe schließlich Hoffmann von Fallersleben gedichtet, "und der ist wirklich unverdächtig". Weiß sie nichts von Fallerslebens notorischer Kriegshetze, seinem Antisemitismus, seinen Schmähgedichten gegen Juden (z.B. Heine) - oder ist Antisemitismus für sie unverdächtig und selbstverständlich? An den Versuchen, Michel Friedmann aus der Frankfurter CDU zu vertreiben soll sie nicht unerheblich beteiligt gewesen sein.

Das Pogrom von Hoyerswerda gegen Flüchtlinge 1991 offenbarte ihr, "daß der Mißbrauch des Asylrechts von unseren Bürgern nicht mehr mitgetragen wird." 1993 interpretierte sie die Morde beim Brandanschlag auf eine Familie türkischer Herkunft in Solingen wie folgt: "Furcht und Ohnmacht vieler Deutscher vor dem jahrelang ungezügelten Zustrom von fremden nach Deutschland, die ja zudem Hand in Hand ging mit stetig steigender Ausländerkriminalität, hat sich in den letzten Jahren unterschiedlich artikuliert.

Frau Steinbach wurde als Kind eines Besatzungsoffiziers geboren. Ihre Eltern stammen aus Bremen und Hanau. Zufälligerweise wurde ihr Vater im besetzten Polen stationiert, in Rumia, wo er ihre Mutter kennenlernte und 1943 das Kind geboren wurde. 1945 war es dann vorbei mit der Besatzerherrlichkeit und Frau Steinbachs Familie lebte wieder in Hanau. Kein bemitleidenswertes "Vertriebenen"schicksal sondern knallharter Revanchismus ist Erika Steinbachs Triebkraft.

Hierin ist sie sich einig mit dem Schirmherr des Benefizkonzerts für ihr "Vertriebenen"zentrum: Ministerpräsident Koch. Man könnte meinen, er habe schon genug Spenden für üble Kampangen gesammelt, aber er kann es wohl nicht lassen. Mit der Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft schürte Herr Koch rassistische Stimmung und gewann die Wahl. Aber an polnische Staatsbürger sogenannter "detuscher Abstammung" wurden deutsche Pässe ausgegeben und Zwietracht und Deutschtümelei gefördert in polnischen Gebieten mit deutschsprachigen Minderheiten. Dort betrieben deutsche Politiker eine Politik der Destabilisierung. Aber in Frankfurt, wo der Doppelpaß zur Gleichstellung der Bewohner gedient hätte, wird gehetzt.

Herrn Kochs Regierung ist es auch zu verdanken, daß ausgerechnet die "Vertriebenen" einen Sitz bekamen, während z.B. den Gewerkschaften Sitze gestrichen wurden.

Im September 2000 wünschte Herr Koch in einer Rede, die Grenze zwischen Deutschland und Polen möchten "unsichtbar werden" - das ist eigentlich eine Drohung an Polen, dessen Grenze schon viel zu oft "unsichtbar" wurden beim deutschen Einmarsch. Die "Vertiebenen"verbände bezeichneten den Grenzvertrag zwischen der BRD und Polen als "Diktat" und Erika Steinbach stimmte im Bundestag gegen die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze. Sorgen wir dafür, daß diese Grenzen nicht im Sinne Steinbachs und Kochs unsichtbar werden!

Arbeitskreis gegen Revanchismus und Kriegstreiberei

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