Rüsselsheims OB kapituliert/ Frankfurt schwachbrüstig

Bericht eines Antifaschisten zu den NPD-Veranstaltungen in Rüsselsheim und Frankfurt am 12. September 2013 (Zwischenüberschriften von antifa-frankfurt.org)

200 gegen NPD in Rüsselsheim

Bereits gegen 9.27 Uhr beorderte der CDU-OB von Rüsselsheim, Patrick Burghardt,  ihm gehörige Leute hinter einer Absperrung fast 100 Meter entfernt von einem für die  NPD vorgesehenes „Laufgitter“. Antifaschistischer Widerspruch, damit würde man den Nazis doch freiwillig das Feld überlassen, quittierte der OB mit der Feststellung: SCHWACHSINN!

Polizeikräfte, OB und „Bunt-statt-Braun-Vertreter“ forderten dann gemeinsam die Gegendemonstranten auf den Platz vor den Bahnhof zu räumen.

So waren es dann um 9.55 Uhr beim Erscheinen der NPD nur Einzelpersonen
vor der Polizeikette, die dann aber fortan lautstark den rassistischen Müll der NPD übertönten.
Hierbei ist besonders die IG Metall-Jugend zu loben, die mit wenigen Megafonen und gekonnten „Hendrix-Rückkopplungen“  den Bahnhofsplatz dauerbeschallten, so das nur die allerwenigsten Vorbeilaufenden überhaupt etwas von der NPD-Hetze verstanden haben können.

Die IGM-Jugend hat hiermit Walter Rietig (Opel-Widerstandskämpfer) ein würdiges „Ständchen“ gebracht. Respekt!

Währenddessen tummelte sich CDU-Burghardt „Out of the Game“, dem auch noch im Laufe der Zeit, nachdem die Polizei nichts unternahm und einsickernde NazigegnerInnen auf den Bahnhofsplatz gewähren ließ, „seine Leute“ abhanden kamen, so das er im Schwachsinn bald ziemlich alleine hinter "sein Laufgitter" stand.

Allerdings ist auch zu bemerken, dass keine Juristen, wie z.B. Bürgermeister Grieser (Grüne) sich die Mühe machten, die NPD-Reden auf etwaige „Volksverhetzung“ genau anzuhören. In Hanau hat das OB Kaminski gemacht und auch den Abbruch der NPD-Hetze verlangt. Das offizielle Rüsselsheim kapituliert eben lieber vor der NPD.

Trotz erfolgreichen Übertönen der NPD-Propaganda also wieder ein Zustand wie am 1. Mai 2007.

Sind die Nazis da, gibt es von den Offiziellen nichts mehr von „Rüsselsheim wird dem entgegen stehen“ O-Ton Burghardt. Um 11 Uhr machte die NPD Schluss in Rüsselsheim.

Nur wenige AntischistInnen stellen sich NPD in Frankfurt entgegen

Gegen 12.15 Uhr trifft die NPD verspätet in Frankfurt am Willi-Brandt-Platz ein. Während die NPD gestern Rüsselsheim und Friedberg gegen 17 Uhr als Kundgebungsorte ankündigte, wurde Frankfurt erst in den späten Abendstunden bekannt gemacht, so das Frankfurt ziemlich kalt erwischt wurde.

Dafür versuchten dort aber wenigstens AntifaschistInnen mit Transparent den ankommenden NPD-LKW zu blockieren, was umgehend von der Polizei mit rabiaten Methoden unterbunden wurde.

Dabei wurde z.B. ein ca. 70jähriger Mann „umgenietet“. Das Abfilmen mit mehreren Polizeikameras ist inzwischen Standard in Frankfurt, selbst wenn es nur ein „Häuflein“ ist.

Leider ist es in Frankfurt nicht gelungen die Nazi-Propaganda zu übertönen, wie in Rüsselsheim, so das die NPD-Hetze von Apfel und Co. gut verständlich zwischen den Bankentürmen zu hören war. Nach NPD-Apfel ist die NPD eine „Friedenspartei“ die ihre Versprechen auch nach den Wahlen halten würde, weshalb man diese wählen solle. Ohne Probleme werden Sprüche wie „Mehr Geld für Oma - statt für Sinti und Roma“ abgespult, selbst die Aussage von NPD-Apfel in Hanau, die zur Anzeige und Abbruch führte (der Bau von Moscheen sei „muslimischer Landnahme“), konnte in Frankfurt ungehindert hinausposaunt werden. Noch deutlicher wurde Apfel gegen Ende seiner Rede, als er bekundete, dass er den 16! Millionen Menschen mit Migrationswurzeln „alles Gute und eine gute Heimreise“ wünschte. Allerdings wurde die Rede weder von Migranten besonders beachtet und selbst Bankertypen hatten (noch?) für die NPD-Forderungen nur hämisches Lachen übrig.

Nachdem in Frankfurt Zivilpolizisten als Nazis verkleidet ein besetztes Haus brutal räumten, und eine Person zwecks Überprüfung des Geschlechts! entkleidet wurde, kann die in Rüsselsheim eingesetzte BFE-Polizeieinheit auch noch mit politischer Bildung glänzen:

„Auch Faschisten! (O-Ton BFE-Typ) haben ein Recht auf freie Meinungsäußerung. Schließlich gelte das Grundgesetz“. In einer Widerrede und den Hinweis auf die Potsdamer Beschlüsse klingelte es noch immer nicht bei dem Staatsbeamten, so das man davon ausgehen kann, dass BFE-Bullen der Meinung sind, dass die NSDAP heute gleiche Rechte wie alle hätte, gäbe es sie hier.

Passt aber irgendwie, sich als Nazis mit Thor Steinar-Klamotten tarnen und dann Häuser räumen, Menschen demütigen (Geschlecht feststellen!), Faschisten und den NS legalisieren und nicht zu vergessen Nazi-Mörder jahrelang morden lassen.

In Rüsselsheim wurde außerdem nicht nur von CDU-Stadtverordnete wie blöd fotografiert. Immer dran denken Nazis und staatliche Verfolgungsorgane freuen sich sehr darüber, wenn Bilder z.B. auf Facebook gepostet werden. Wenn überhaupt, dann wenigstens mit unkenntlichen Gesichtern. Muss nicht sein!

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