Bericht von der Abfahrt der Fascho-Busse am Hanauer Hauptbahnhof

Die An- und Abfahrt der Faschos am 1. Mai in Fechenheim erfolgte zum großen Teil mit einem Sonderzug der DB vom Hanauer Hauptbahnhof aus.
Sechs Busse sowie einige PKW und Kleinbusse der Nazis parkten auf dem Bahnhofsvorplatz und in der Nähe des Bahnhofs. Die Busse kamen u.a. aus Berlin, Hannover, Künzelsau (bei Heilbronn), die Kleinbusse und PKW aus dem Norden, ein Kleinbus aus Wiesbaden, Autos aus Mannheim, Ludwigshafen, Karlsruhe, Heppenheim...

Im Vorfeld des 1.Mai hatte es am Freitag, 26.4.02 ein Go-In bei der VGF gegeben (Verkehrsgesellschaft Frankfurt - verantwortlich für die Sonder-U-Bahnen für Nazis im letzten Jahr). Ziel war es, eine eindeutige Stellungnahme der VGF-Verantwortlichen zu möglichen Sonderbahnen für Nazis zu fordern.

Im Nachhinein waren wir dort wohl für dieses Jahr an der falschen Adresse. Im Gegensatz zur VGF, deren Verantwortlichen doch deutlich anzumerken war, dass die Sachschäden des letzten Jahres Eindruck auf sie gemacht hatten, ist die DB sich wie immer für nichts zu schade.
Ob Atommüll oder Nazis - die DB transportiert alles!

Übrigens scheint es morgens einen Kurzschluss in der Oberleitung an der Strecke Richtung Fechenheim gegeben zu haben. Der reguläre 7:10 Uhr Zug in Maintal hatte 20 Minuten Verspätung.

Gegen 12:30 Uhr fuhr der Sonderzug in Fechenheim ab.
Nur etwa 15-20 kurz Entschlossene kamen vom Abschluss der Hanauer DGB-Demo an den Hauptbahnhof und standen ca. 200 Bullen gegenüber, die die Nazis aus dem Bahnhof zu ihren Bussen geleiteten.
Die fünf Busse fuhren ziemlich schnell ab, ca. 30-40 Faschos blieben mit zum Teil tiefergelegten Autos zurück.

Kurzzeitig zogen sich die Bullen zwischen beiden Gruppen zurück, woraufhin sich die Nazis demonstrativ ihre Handschuhe überzogen und langsam auf das eher kleine Grüppchen zugingen. Etwa 10 Leute rannten daraufhin mit Fahnenstangen auf sie zu. Die Bullen waren sofort wieder dazwischen.

Kurz darauf kam ein einzelner vermeintlicher Nazi auf die AntifaschistInnen zu und provozierte hinter der Bullenkette rum. Nachdem zurückgepöbelt wurde, zückte er seinen Bullenausweis und deutete einen Mann zur Festnahme heraus. Leute gingen dazwischen, konnten aber nicht verhindern, dass er und ein weiterer Mann mitgenommen wurden. Ersterer wurde nach Personalienfeststellung wieder rausgelassen. Der zweite wurde später ins Offenbacher Polizeipräsidium abtransportiert. Gegen ihn wurde Anzeige wegen Widerstand und Gefangenenbefreiung gestellt. Gegen Abend wurde er wieder rausgelassen

Das letzte Fascho-Auto wurde gegen 14:30 Uhr abgeschleppt.